„Ist das Leben eines Managers eine reine Verdachtslage?“ – Zu dieser Frage referierte der Wiener Wirtschaftsanwalt Wilhelm Milchrahm von mslegal vor Mitgliedern des Internationalen Forums für Wirtschaftskommunikation (IFWK) in Wien angesichts der vielfältigen aktuellen Medienberichte über diverse „Untreuetatbestände“ und „Unschuldsvermutungen“.

Anhand aktueller Beispiele wie der Telekom-Affäre, Finanzierungspraktiken der Hypo Alpe Adria Group oder Siemens-Schmiergeldzahlungen und den darüber erschienen Medienberichten erläuterte der Jurist grundlegende Veränderungen der Rechtssprechung während der letzten Jahre und die durchaus pikante Situation, in der sich Vorstände und Geschäftsführer in Zeiten wie diesen befinden.

Ein vielfach unterschätzter Tatbestand betrifft den „wissentlichen Befugnismissbrauch“, wobei zwischen der starren Grenze und der Überschreitung des unternehmerischen Ermessensspielraumes unterschieden wird. Bei Ersterem geht es beispielsweise um die fehlende Einholung der Zustimmung durch die Generalversammlung oder den Aufsichtsrat, zweiteres ist ein Problem der Sorgfalt.

„Die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist für Managerinnen und Manager deutlich schwieriger geworden. Im Prinzip befinden sich die Leute in den Chefetagen täglich in einer Verdachtslage. Ein heißer Job“,  resümierte IFWK-Präsident Rudolf J. Melzer, der im neu geschaffenen Schauraum von Feuerkultur Wieser in Wien unter anderem Magna-International-Vorstand Albert Lidauer, Capgemini-CEO Klaus Schmid, Estée Lauder Brand Managerin Marion Pelzel, die Geschäftsführerin der Wiener Stadtentwicklungs GmbH, Monika Freiberger, Dorotheum-Prokuristin Karin Stano sowie die Vorstandsvorsitzende der NetHotelsAG, Isabella Mader, die Juristin Ingrid Hartlauer und Immobilienentwickler und „Frunpark“-Chef Josef Anreiter.